Zum vierten Mal schon in dieser Saison musste der BVB ein Bundesligaspiel in Unterzahl beenden, zum dritten Mal auswärts, zum dritten Mal siegreich. Entsprechend „happy“ war Doppeltorschütze Marcel Sabitzer nach 113 buchstäblich heißen Minuten in Mönchengladbach.

„Wir haben gekämpft, wir wollten unbedingt den Sieg und sind sehr happy, dass wir die drei Punkte mitnehmen“, erklärte der Österreicher und antwortete auf die Frage, wie er sich fühle, mit einem Wort: „Müde.“

Nach Karim Adeyemis Gelb-Roter Karte in der 55. Spielminute mussten die Schwarzgelben inklusive der langen Nachspielzeit 43 Minuten zu zehnt auskommen. „Mit einem Mann weniger eine 2:1-Führung zu verteidigen, spricht für eine Weiterentwicklung und eine gewisse Erwachsenheit, die wir an den Tag gelegt haben, auch wenn nicht alles gut war“, resümierte Niklas Süle bei BVB-TV und fügte mit Blick aufs sommerliche Wetter hinzu: „Wir waren alle heiß, genauso wie die Bedingungen, dazu noch in Unterzahl.“

Vor fünf Wochen, in Bremen, waren es netto 50 Minuten, die der BVB in Unterzahl bestreiten musste. Damals hatte Sabitzer eine sehr umstrittene Rote Karte gesehen. Borussia gewann ebenfalls mit 2:1. Und in Hoffenheim, am 29. September 2023, musste Ramy Bensebaini beim Stand von 2:1 in der 71. Minute mit Gelb-Rot vom Platz, den die zehn Verbliebenen am Ende mit 3:1 siegreich verließen. Lediglich im Heimspiel gegen Leipzig (2:3) konnte Borussia Dortmund in dieser Saison eine Unterzahl nicht erfolgreich kompensieren. Hier waren es aber netto auch 86 Spielminuten; Mats Hummels sah schon nach einer Viertelstunde die Rote Karte. Nach insgesamt 203 Unterzahl-Minuten stehen 3:4 Tore aus BVB-Sicht und drei Siege in diesen vier Spielen. 

Am Dienstag geht es wieder mit elf gegen elf los. „Mit den Fans im Rücken können wir es schaffen“, sagt Marcel Sabitzer vor dem Rückspiel gegen Atletico. Der Sieg in Gladbach hat zusätzliches Selbstvertrauen gegeben, auch wenn er Kraft gekostet hat. „Suboptimal für den Dienstag“ nannte Niklas Süle die lange Unterzahl, „aber ich glaube, wir schaffen es in diesen drei Tagen, die Körner wieder aufzufüllen“.
Boris Rupert